Besondere Aufmerksamkeit erfährt das Werk Voegelins seit
Jahren in den USA.
Dies zeigt sich unter anderem in den Aktivitäten des im März
1987 an der Louisiana State University in Baton Rouge gegründeten
Eric Voegelin Institute for American Renaissance Studies; in zahlreichen
ihm gewidmeten Konferenzen im Rahmen der American Political Science
Association; sowie schließlich in der 1990 begonnenen, auf
34 Bände angelegten Edition der Collected Works of Eric Voegelin.
Starke Impulse erbrachte die Auseinandersetzung mit seinem Werk
durch die Veröffentlichung seines wissenschaftlichen Nachlasses
durch die Hoover Institution in Paolo Alto, Kalifornien.
Wichtige
Initiativen und Aktivitäten gibt es in einigen Ländern
Europas: So wurden in Irland an der National
University of Ireland in Dublin seit Beginn der 80er Jahre Studien
über Voegelin durchgeführt; in Großbritannien
entstand 1993 an der University of Manchester ein Centre for Voegelin
Studies, das sich seitdem durch eine Reihe internationaler Tagungen
einen Namen gemacht hat; in Italien wurden zahlreiche
Arbeiten Voegelins übersetzt — die Beschäftigung
mit seinem Werk konzentriert sich dort auf die Universitäten
von Salerno, Padua, Bologna und Florenz. In Österreich
befasst sich das Ludwig-Boltzmann-Institut für Politik, Religion
und Anthropologie in Innsbruck mit seinem Werk.
Zu
Beginn der 90er Jahre setzte auch in einigen Staaten Osteuropas
die Beschäftigung mit der Philosophie Voegelins ein, insbesondere
in Polen, wo Übersetzungen einiger seiner
Werke – darunter der Neuen Wissenschaft der Politik –
erschienen.
In
Deutschland entwickelte sich die wissenschaftliche
Beschäftigung mit dem Werk Voegelins zunächst langsam.
Zentren der deutschen Voegelin-Forschung sind derzeit die Eric-Voegelin-Bibliothek
an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, die Staatswissenschaftliche
Fakultät der Universität Erfurt sowie das im Herbst
1990 mit Unterstützung des Bayerischen Kultusministeriums,
der Ludwig-Maximilians-Universität und der Fritz-Thyssen-Stiftung
am Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft
gegründete Eric-Voegelin-Archiv.
Die Münchner Universität weist insofern eine besondere
Nähe zum Werk Voegelins auf, als dieser hier ein Jahrzehnt
lang lehrte und das in dieser Zeit von ihm aufgebaute Institut
für Politische Wissenschaft noch heute in vielen Bereichen
durch seinen Gründer geprägt ist. Im Jahre 1982 wurde
der Lehrstuhl Voegelins in eine seinen Namen tragende internationale
Gastprofessur an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät umgewandelt
— auf die seitdem Gelehrte von internationalem Rang wie
Hans Jonas, Geoffrey Barraclough, George McGovern, Wjatscheslaw
Daschitschew, Juan Linz und Hermann Lübbe berufen wurden.
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